Na, ob aus Dir was wird?

 

Als ich noch in der Schule war, haben meine Lehrer und zeitweise auch meine Eltern vor allem wegen meiner Mathematiknote daran gezweifelt, ob jemals etwas aus mir wird. Einerseits hat mich die Meinung der anderen verzweifeln lassen, aber andererseits waren mein Ehrgeiz und mein Durchhaltevermögen stärker. Letztendlich wollte ich es allen zeigen, dass aus mir sehr wohl etwas werden kann und ich schaffte sogar noch viel mehr, als ich selbst von mir erwartet hatte.

Ich habe nämlich (zum späteren Zeitpunkt) nicht nur meinen Abschluss mit Bestnoten geschafft, sondern danach noch, trotz zwei kleiner Kinder und zwei verschiedener Jobs, zwei Ausbildungen, mehrere Weiterbildungen und im letzten Jahr noch einen Masterstudiengang in Bildungswissenschaft erfolgreich absolviert.

Ohne Fleiß kein Preis!

Das war eine für mich sehr erfolgreiche aber auch sehr anstrengende Zeit. Wenn Du selbst Kinder hast und von der Kita bzw. Schule zum Job hetzt und dann noch nebenbei studierst, weißt Du sicherlich, dass es alles andere als ein Zuckerschlecken ist. Was mich aber dazu angetrieben hat durchzuhalten, war meine Vision, Erfolg zu haben und das Beste aus mir herauszuholen. Damals war das für mich, ein abgeschlossenes Studium, was mir gefällt, womit ich irgendwann einen möglichst unbefristeten Arbeitsplatz finde, indem ich ganz gut verdienen kann und finanziell unabhängig bin. Außerdem wollte ich ein Vorbild für meine Kinder sein. Erst viel später wurde mir klar, dass ich damals der unbewussten Überzeugung war, dass Arbeit schwer sein muss und dass ich mich anstrengen muss, um etwas zu erreichen und dass ich nur gut genug bin, wenn ich etwas erreicht habe. Ich hatte damals immer das Gefühl, dass das Leben ein Kampf ist und konnte das Leben gar nicht richtig genießen.

Im Nachhinein bin ich froh darüber, dass ich so ehrgeizig war, sonst hätte ich sicherlich nicht so viel erreicht. Allerdings ging ich in dieser Zeit sehr verbissen durch das Leben. Ein wenig mehr Leichtigkeit hätte mir aber sicherlich gut getan.

Voller Einsatz im Job und doch konnte ich kaum etwas bewegen!

Als ich relativ schnell nach dem Studium meinen ersten Job im Angestelltenverhältnis bekam, konnte ich zunächst mein Glück kaum fassen. Die Tätigkeit fand ich sehr interessant und hatte auch viel Spaß mit meinen Teilnehmern, doch was mir überhaupt nicht passte, waren die  Arbeitsbedingungen und die unflexiblen Arbeitszeiten. Damit kam ich überhaupt nicht klar.

Ich bewarb mich ein Jahr später bei einem anderen Arbeitgeber, in der Hoffnung, dass es mir mehr zusagte. Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass die Arbeitsbedingungen schon mehr nach meinen Geschmack waren, aber ich dort nichts Neues lernen konnte. Relativ schnell fing ich an mich zu langweilen und durchsuchte mal wieder die Stellenbörsen nach einem Arbeitsplatz der mir gefallen könnte. Ich wusste nicht wirklich genau, wonach ich suchte. Ich wusste nur, es muss etwas Spannendes sein.

Nach ein paar Wochen fand ich einen Job, der mir von der Tätigkeit an sich, bisher am meisten Spaß machte, der aber leider von den Arbeitsbedingungen, der Wertschätzung gegenüber uns Mitarbeitern und der Stimmung her, somit das Schlimmste war, was ich in meinem ganzen Leben bisher erlebt habe. Ohne in Details einzugehen, kann ich Dir nur sagen, dass ich diesen Laden wirklich fluchtartig verlassen habe und das zum ersten Mal, ohne mich vorher um eine neue Stelle zu kümmern. Wirklich gruselig!

Résumé meiner Angestelltentätigkeiten: Frust, Stress und miese Laune

Ich hatte in jedem Job immer das Gefühl, dass es noch etwas anderes geben muss und dass sich letztendlich meine große Mühe, in all diesen Jahren für diese Jobs nicht gelohnt hat. So suchte ich immer weiter in Stellenbörsen nach einem Job, der mir gefallen könnte. Sobald ich ein paar Monate (manchmal auch nur Wochen) in dem neuen Job war, kam erneut diese Unzufriedenheit.  Das Schlimmste für mich aber waren die starren Arbeitszeiten, dass ich nicht Entscheidungen treffen konnte, so wie ich das wollte und ich immer wieder das Gefühl hatte, dass ich meine Qualifikationen nicht wirklich einsetzen kann.

Entweder war ich in Jobs, wo ich mich zu Tode langweilte und die höher dotierten, passten nicht zu meinen Wertvorstellungen (Entscheidungsfreiheit, flexible Arbeitszeiten, Home-Office). Ich war in dieser Zeit total frustriert, gestresst und ständig schlecht gelaunt. Auch nach Feierabend! Ich habe ständig meinen Freundinnen und meinem Mann die Ohren vollgejammert, was mich nur noch mehr herunterzog, da ich immer wieder auf die Probleme fokussiert war. Es konnte doch nicht sein, dass die ganze Mühe der letzten Jahre für die Katz war!

Das Fass lief über und ich suchte mir endlich Hilfe

Der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte war, dass eines Tages in meinem damaligen Job, Entscheidungen über meinem Kopf getroffen wurden, welche in keinster Weise zu meinen Wertvorstellungen passten. Ich fühlte mich total hilflos und wütend, stand vollkommen neben mir. Doch es war nicht mehr dieses Gefühl von “die Anderen sind Schuld”. Diesmal hatte ich das Gefühl, dass es so nicht mehr weiter gehen kann und dass ICH etwas ändern muss! So fasste ich den Entschluss mir sofort einen Coach zu suchen. Und zwar einen, der mir zuhören kann, mich beruhigt und von dem ich lernen kann, wie ich im Job entspannt bleiben kann.

Von diesem Zeitpunkt an, begann sich meine komplette Sicht – und Denkweise zu ändern. Mir wurde nahegelegt, mir mehrmals am Tag kleinere Pausen zu gönnen, etwas was für mich damals gar nicht vorstellbar war, da ich ständig mit irgendetwas beschäftigt war, nur nicht mit mir selbst. Kein Wunder, dass ich mich immer so erschöpft gefühlt habe.

Kurz danach nahm ich an einer Meditationschallenge teil und bemerkte recht schnell, wie gut mir das tat, auch wenn ich mich am Anfang nicht richtig darauf einlassen konnte. Schon nach ein paar Tagen fühlte ich mich aber so gut, wie schon lange nicht mehr. Ich fand es erstaunlich, dass es möglich ist, innerhalb von ein paar Minuten seine schlechte Laune in ein richtiges Glücksbad der Gefühle, zu verändern. Dass das geschieht, weil man nicht mehr pausenlos „im Kopf“ ist, sondern den Fokus auf sein Herz und sein eigenes Bewusstsein legt, war für mich damals neu.

Ich werde Coach

Ich begann mich immer mehr mit mir selbst zu beschäftigen, auf mein Herz zu hören, was ich in den letzten Jahren stark vernachlässigt hatte. Erst nach längerer Beschäftigung mit Persönlichkeitsentwicklung und mit dem was ICH wirklich will, wurde mir klar, dass ich mir meinen Traumjob selbst kreieren muss! Ich machte eine Ausbildung zum Personal & Business Coach und fand die Themen so faszinierend, dass ich beschloss mich passend zu meinem Background, als Coach für berufliche (Neu)Orientierung selbstständig zu machen.

Kopf versus Herz

In den letzten Jahren hat sich sehr viel in meinem Leben verändert, weil ich mich persönlich stark weiterentwickelt habe. Ich bin viel entspannter geworden und habe gelernt, mir selbst zu vertrauen und auf mein Herz zu hören. Das war keine leichte Aufgabe, weil sich mein “wissenschaftlicher Verstand” ständig mit irgendwelchen klugen Sprüchen meldete. Ich kann ihn aber mittlerweile schnell identifizieren und weiß, wann er mir nützlich sein kann und wann nicht.

Mittlerweile interessiert es mich kaum, was andere über mich denken, weil ich weiß, dass es ihre Wahrheit ist und nicht meine. Auch muss ich keinem mehr etwas beweisen und mir selbst auch nicht. Mir ist mittlerweile bewusst, dass ich alles in mir habe, was ich brauche. Und ja, ich gebe zu, dass ich diesen Satz früher oft gehört, aber nie wirklich geglaubt habe. Erst als ich gelernt habe mir selbst zu vertrauen, habe ich erfahren, dass es genau so wahr ist. 

Das, was ich in den letzten Jahren erfahren und gelernt habe, ist so wertvoll und lebensverändernd. Dasselbe wünsche ich mir auch für dich! Habe Vertrauen und hör mehr auf dein Herz! Es hat schon geschlagen, bevor du denken konntest und weiß ganz genau, was gut für dich ist.

 

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